- Zille
- Zịl|le1 〈f. 19〉1. flacher Frachtkahn für die Flussschifffahrt2. 〈österr. a.〉 Fahrzeug der Wasserpolizei[<mhd. zülle <ahd. zulla, entlehnt aus aslaw. čilnu „Boot“]————————Zịl|le2 〈f. 19〉 = Szilla
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IZille,Zịlle,Rudolf Heinrich, Grafiker, Zeichner, Maler und Fotograf, * Radeburg 10. 1. 1858, ✝ Berlin 9. 8. 1929; begann als Lithograph und wurde ab 1900 durch seine teils humoristischen, teils satirisch-anklagenden Darstellungen aus dem Milieu des Berliner Proletariats bekannt. Er zeichnete u. a. für die »Lustigen Blätter«, die »Jugend« und den »Simplicissimus« und veröffentlichte viele Mappenwerke. Zahlreiche seiner Fotografien von den Straßen Berlins und den Wohnbedingungen des Proletariats dienten ihm als Vorlage für seine Zeichnungen und Bilder; sie gehören zu den Dokumenten der frühen sozial orientierten »Live«-Fotografie. Er fotografierte auch Künstlerkollegen und ihre Ateliers. Um 1900 suchte er seine Motive besonders auf den Rummelplätzen.W. Ranke: Vom Milljöh ins Milieu. H. Z.s Aufstieg in der Berliner Gesellschaft (1979);H. Z. 1858-1929, bearb. v. R. Altner u. a., Ausst.-Kat. (Berlin-Ost 31984);H. Z. Photographien Berlin 1890-1910, bearb. v. W. Ranke (Neuausg. 1993);G. Murmann: Z. u. seine Zeit. »Heinrich, lieber Heinrich!« (1994);H. Z. Photograph der Moderne. Verz. des photograph. Nachlasses, bearb. v. E. Kaufhold, Ausst.-Kat. Berlinische Galerie (1995);H. Z. - Zeichner der Großstadt, hg. v. M. Flügge u. Hans-Joachim Meyer, Ausst.-Kat. Wilhelm-Busch-Museum, Hannover (Amsterdam 1997);* * *
Universal-Lexikon. 2012.